Narzissmus CHECKLISTE von a-z: Die WICHTIGSTEN 26 Begriffe

Wo hat der Narzissmus seine Ursprünge und was steckt wirklich hinter der Ichsucht?

Zuerst spricht Ovid in seiner Sage über Narzissos, der beim Versuch, sich mit seinem Spiegelbild zu vereinen, ertrank. Später bezeichnet Sigmund Freud den Narzissmus als normale Entwicklung der Persönlichkeit, bevor er zurückruderte und den Narzissmus als Störung im Erwachsenenalter definierte.
Der österreichische Psychiater Otto Kernberg prägte die Begriffe offener und verdeckter Narzissmus. Während die erste Art mit einem hohen Selbstwertgefühl verbunden ist, geht letztere mit einem geringen Selbstwertgefühl und Bindungsängsten einher. 

Der US-amerikanische Psychologe Eric Russ geht sogar weiter und unterteilt den Narzissmus in exhibitionistisch, grandios-maligne und vulnerabel-fragil. Bei der exhibitionistischen Ausprägung tragen Betroffene ihre Vorstellungen von Großartigkeit offen nach außen, bei der grandios-malignen Ausprägung ist der Narzissmus mit Aggression, Paranoia und antisozialem Verhalten verbunden, bei der vulnerabel-fragilen Ausprägung geht der Narzissmus mit depressiven Stimmungen, Scham und hypervigilanter Anspannung einher.

In der neuen ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) wurde der Narzissmus als Krankheitsbegriff ganz gestrichen.

Mehr noch geht man mittlerweile davon aus, dass Narzissmus bzw. narzisstisches Verhalten, eine Traumafolgestörung ist, mit schweren Auswirkungen, im Denken, Fühlen und Handeln. Das heißt hinter dem aufgesetzten „So tun als ob“, steckt meistens ein kleines verletztes Kind, was alles dafür tut, um eben nicht erneut verletzt zu werden.  Darüber hinaus weiß man, dass Narzissmus ein Kontinuum ist, an deren Ende erst die Narzisstische Persönlichkeitsstörung steht, welche a er auch nur sehr selten in Erscheinung tritt. Wir sprechen von gerade mal 1%. Die Schizophrenie wird häufiger diagnostiziert.

Worüber sprechen wir jetzt aber, wenn über narzisstisches oder toxisches Verhalten gesprochen wird?

Folgende Liste mit Begriffen aus dem Internet kann für ein bisschen Licht in dem Tunnel sorgen, in dem du dich vielleicht befindest:

 

 

Narzissmus von A-Z
Narzissmus

ADHS

Als ADHS wird die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung bezeichnet. Es handelt sich um eine der häufigsten psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Sie kommt aber auch im Erwachsenenalter vor. Auch ADHS gillt mittlerweile ziemlich sicher als Traumafolgestörung. 

Typische Symptome sind Hyperaktivität, Konzentrationsprobleme und Impulsivität. ADHS Betroffene reagieren außerdem aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit oft unangemessen heftig. Erwachsene mit ADHS leiden häufig unter Begleiterkrankungen.

So haben viele Betroffene eine narzisstische Grundstruktur. Ihre Ursache ist meist ein geringer Selbstwert, der auf Misserfolge in der Schule, im Beruf oder in der Familie beruhen kann.

Er geht häufig mit der (unbewussten) Annahme einher, ein Versager zu sein und in Beziehungen abgewertet zu werden. Angehörige von Betroffenen können sich professionell beraten lassen, um sie adäquat zu unterstützen und sich gleichzeitig abzugrenzen und auf sich selbst zu achten.

BULLYING

Bullying kommt aus dem englischen Wort „bully“, was so viel wie „brutaler Kerl“ heißt. Es beschreibt körperliche und emotionale Angriffe auf einen Einzelnen. Der Terror und die Schikane können von einer Person oder einer Gruppe ausgeübt werden, indirekt, körperlich oder verbal. Das Besondere an Bullying ist, dass die Angriffe systematisch, wiederholt und über längere Zeit erfolgen.

Betroffene können sich mehrheitlich aufgrund eines körperlichen oder psychischen Kräfteungleichgewichts nur schwer wehren und sind den negativen Handlungen ihrer Bullys hilflos ausgesetzt. Sie entwickeln dadurch häufig einen geringen Selbstwert, der wiederum eine der Hauptursachen für Narzissmus und toxische Verhaltensweisen ist.

Umgekehrt haben Bullys selbst narzisstische Wesenszüge. Sie stärken ihren geringen Selbstwert, indem sie andere schikanieren und erniedrigen.
Viele verwenden den Begriff als Synonym von Mobbing. Bullying wird überwiegend im schulischen Kontext verwendet. Von Mobbing spricht man hingegen in der Arbeitswelt.

COpingstrategien

Der Begriff „Copingstrategie“ kommt aus dem Englischen und kann gleichgesetzt werden mit „Bewältigungstrategie“ bzw. Stressbewältigung.

Dem Psychologen Richard Lazarus zufolge, reagiert der Mensch auf Stress fast immer auf die selbe Art und Weise.

Hierfür entwickelte er das Transaktiionelle Stressmodell welches 1984 veröffentlicht wurde. Dem Modell nach gellten Copingstrategien als komplexe Wechselwirkungsprozesse zwischen den Anforderungen der Situation und der handelnden Person. 

Lazarus unterscheidet drei Arten der Stressbewältigung: das problemorientierte, das emotionsorientierte und das bewertungsorientierte Coping.

Ein weiteres Modell welches 1989 von den Forschern Carver, Scheier und Weintraubt entwickelt wurde, spricht von der sogenannten Cope- Skala, welche 15 übergeordnete Copingstrategien des Menschen umfasst. Die Forscher unterteilen diese Strategien in 9 funktionale Strategien und 6 dysfunktionale. 

Eine dysfunktionale Strategie z.b. ist die Verweigung bzw. Verdrängung oder die Entwicklung einer Suchterkrankung welche oft einen geringen Selbstwert kompensieren soll. 

ECHOISMUS

Der Begriff Echoismus wurde von dem amerikanischen Psychoanalytiker David Dean geprägt und später von Craig Malkin, Autor von „Rethinking Narcissism“, in den Kontext des Narzissmus gebracht. Laut Malkin ist Echoismus die intensive Angst, narzisstisch zu wirken.

Ein Echoist möchte niemandem zur Last fallen, hat Angst vor Aufmerksamkeit und kann seine Vorlieben und Bedürfnisse nicht äußern. Er übernimmt die, seines (meist) narzisstischen Partners.

Echoisten leiden größtenteils unter einer dependenten oder ängstlich-vermeidenden (selbstunsicheren) Persönlichkeits-störung.

Der Begriff „Narzissmus“ wird heutzutage sehr inflationär verwendet. Besonders in den sozialen Medien. Viele haben den Eindruck, dass wir in einer narzisstischen Gesellschaft leben. Immer mehr Menschen nehmen sich als Opfer von "bösartigen" Narzissten oder toxischem Verhalten wahr. Keiner jedoch würde sich selbst als Narzisst betiteln oder freiwillig zu seinem Narzissmus stehen.


Der deutsche Psychologe Robert Betz bezeichnet Narzissten als „Arschengel“ und die Beziehung zu ihnen als „Enttäuschung“, also das Ende einer Täuschung. Und oft ist das Ende einer Beziehung mit einem Narzissten auch genau das: eine bittere Enttäuschung.

Ein bisschen Narzissmus allein macht noch keine Persönlichkeitsstörung aus, kann aber in etwas ausgeprägterer Form zu einer toxischen Beziehung beitragen.

Hinzu kommt, dass wir narzisstisches Verhalten auch in anderen Störungsbildern antreffen, wie z.B. einer Depression, einer Bipolaren Störung oder auch vereinzelt bei ADHS oder Borderline, welche im Übrigen genauso wie narzisstisches Verhalten als Folge von Trauma auftreten. Als Synonym dazu gillt der Begriff "Bindungsstörung".

FUTURE FAKING

Der Begriff Future Faking leitet sich aus dem Englischen ab und heißt so viel wie „eine vorgespielte Zukunft“. Future Faker geben Versprechen von der Zukunft, haben aber nicht vor, diese einzuhalten. Es handelt sich hierbei um eine Manipulationstechnik, die von Narzissten oft eingesetzt wird. Sie soll das Gegenüber bewusst täuschen.

Future Faking kommt in allen zwischenmenschlichen Beziehungen vor, auch in der Politik oder auf der Arbeit. Es ist aber immer zweckgebunden. Stellt ein Vorgesetzter eine Beförderung in Aussicht, nur um seine Beschäftigten zu Bestleistungen zu motivieren, werben Politiker mit unerfüllbaren Wahlversprechen, um die Wähler auf ihre Seite zu ziehen. In Liebesbeziehungen wird Future Faking oft eingesetzt, um eine Trennung zu verhindern und das Bedürfnis nach Zuneigung zu stillen.

Narzissmus ist nicht die einzige Ursache von Future Faking in einer Beziehung. Andere mögliche Ursachen sind:

  • Verlustangst
  • Bindungsangst
  • vermeidendes Konfliktverhalten

GASLIGHTING

Gaslighting bezeichnet eine Form von psychischem Missbrauch. Gaslighter manipulieren die Realität ihrer Opfer durch Lügen, Leugnen und Einschüchterungstaktiken. Diese fangen dadurch allmählich an, an ihrer eigenen Wahrnehmung zu zweifeln, bis sie eventuell eine falsche Darstellung der Realität akzeptieren. Das erschöpft Betroffene mit der Zeit immer mehr emotional.
Die Täter sind oft Narzissten, müssen es aber nicht sein.

Typische Sprüche von Gaslightern sind:

  • „Du bildest dir das nur ein!“
  • „Du verdrehst immer die Sachen!“
  • „Du bist einfach nur ein Sensibelchen.“

Hochsensibilität (Eggshellwalking)

Hochsensibilität (oder Hypersensibilität) ist ein Persönlichkeits-merkmal und wird wie der Narzissmus auch als Traumafolge gesehen. 

Betroffene nehmen Reize besonders intensiv wahr. Gemeint sind damit nicht nur äußere Reize wie Lärm, Temperatur oder Licht, sondern auch innere Reize (beispielsweise Gedanken und Gefühle wie Wut, Freude und Trauer). Dadurch können tägliche Aufgaben wie der Gang in den Supermarkt hochsensible Menschen an ihre Grenzen bringen. Wortfetzen, Kindergeschrei, die vielen unterschiedlichen Farben und Gerüche – diese Reizüberflutung ist manchmal einfach zu viel.

Aufgrund ihrer intensiven Wahrnehmung sind hochsensible Menschen sehr feinfühlig und empfindsam. Das unterscheidet sie von Narzissten. Letztere können zwar auch sehr empfindsam sein, aber meist nur, wenn es um ihre eigenen Bedürfnisse geht.

Deshalb ziehen hochsensible Menschen Narzissten wie Magneten an. Sie haben eine hohe Bereitschaft, auf die Bedürfnisse ihres Partners einzugehen und seine toxischen Verhaltensweisen zu akzeptieren. Jedoch empfinden viele Hochsensible auch diffuse Ängste im Kontakt zu Narzissten. Diese diffusen Ängste bezeichnet man auch als Eggshellwalking.

Hochsensible Menschen können natürlich auch narzisstische Verhaltensmuster aufweisen. Sie sind mehrheitlich jedoch nur in geringem Maße ausgeprägt.

Hoovering

Hoovering kommt vom englischen Verb „to hoover“, was so viel wie „staubsaugen“ bedeutet. Es beschreibt das Aufsaugen des Ex-Partners zurück in eine toxische Beziehung. Dafür werden die Strategien angewendet, die beim Opfer des Hoovers am besten funktionieren. Er findet also die Schwachpunkte seines Ex-Partners und nutzt diese aus, um ihn zurückzugewinnen.

Ist dieser empfänglich für Besserungsversprechen und Zuneigung, wendet der Hoover beispielsweise Future Faking und Lovebombing an. Diese Gutmütigkeit hält für gewöhnlich für ein paar Wochen, aber nicht viel länger. 

Kommt der Ex hingegen mit Kontaktabbrüchen nicht klar, greift er zu Methoden wie Ghosting oder Benching oder Ghosting. Der Hoover versetzt sein Opfer immer in einen emotionalen Zustand, in dem er leichtes Spiel mit diesem hat.

Er appeliert zum Beispiel an die Gutmütigkeit seines Opfers, indem er Krankheiten oder Gebrechen vortäuscht, die das Opfer dazu bewegen sollen, zurück zu kommen. 

LOVEBOMBING

Love Bombing kommt aus dem Englischen und bedeutet auf Deutsch „Liebesbombardement“. Love Bomber überschütten ihre Partnerin mit Komplimenten, Aufmerksamkeit, Geschenken und überzogenen Liebesbekundungen. Sie bombardieren sie buchstäblich mit Liebe zu. Und das oft schon zu Beginn der Beziehung.

Love Bombing muss keine manipulativen Absichten haben. Es kann sein, dass der Verehrer einfach nur übermäßig begeistert und verliebt ist. Dann hat Love Bombing auch nichts mit Narzissmus zu tun. Zumal wir mittlerweile wissen, dass es in der Verliebtheit keine Regeln und Grenzen gibt. 

Diese Art der Liebesbeteuerung wird jedoch meist von Personen mit narzisstischen Wesenszügen bzw. niedrigem Selbstwert ausgeübt. Sie nutzen Love Bombing als Manipulationstechnik, mit der sie ihre „Auserwählte“ emotional gefügig machen. Auf diese Art wird eine toxische Beziehung eingeleitet. In ihrem Verlauf zeigen sich Narzissten von ihrer wahren Seite und immer mehr negative Verhaltensweisen kommen hinzu.

Maligner narzissmus

Der maligne Narzissmus beschreibt eine Extremform der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Maligne beziehungsweise bösartige Narzissten schrecken vor nichts zurück, um ihre Ziele durchzusetzen. Nicht vor Mobbing und Schikane, nicht einmal vor Gewalt. Sie leben aufgrund ihres besonders geringen Selbstwertgefühls ihre Aggressionen ungeniert aus.
Da der maligne Narzissmus sehr selten anzutreffen ist, kann die Gefühlslage der Opfer maligner Narzissten nur schwer nachempfunden werden. Das erleichtert es den Tätern, ihr manipulatives verhalten zu verschleiern. Dadurch bleiben Betroffene meist unentdeckt.

An diesen Punkten kann man maligne Narzissten erkennen:

  • Sie sind kalt, gefühllos und sadistisch.
  • Sie sind ungeduldig und aggressiv.
  • Moral existiert für sie nur, wenn sie aus ihr einen Vorteil ziehen können.

No- Contact

Die Kontaktverbotsregel beschreibt einen Zeitraum, in dem man den Kontakt zu einer Person vollkommen abbricht. Das kann ein Familienmitglied, ein toxischer Freund oder eben der narzisstische (Ex-)Partner sein. Wenn die Fronten verhärtet sind und kein Kompromiss mehr möglich ist, verschafft diese Methode Erleichterung.

In dieser Zeit ist es wichtig, die Kontaktsperre konsequent durchzuziehen. Egal, ob man über die Person hinwegkommen oder sie wieder in sein Leben aufnehmen möchte. Treffen, Anrufe, SMS und jegliche Kommunikation über die sozialen Medien sind also Tabu!

Nur so hat man mehr Zeit für sich und zwingt sein Gegenüber, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und damit eventuell zu mehr Achtsamkeit.

Vor allem beim Umgang mit Narzissmus lässt sich No Contact häufig nicht vermeiden. Schenkt man dem Narzissten Aufmerksamkeit, stößt er auf Resonanz und verändert seine toxischen Verhaltensweisen nicht.

PEOPLE PLEASING

People Pleasing ist ein Verhaltensmuster. People Pleaser versuchen, die Erwartungen und Bedürfnisse anderer Menschen zu erfüllen und bleiben dabei selbst auf der Strecke. Sie leben für andere und glauben, nur dadurch Anerkennung bekommen zu können.

Meist lässt sich People Pleasing auf die Kindheit zurückführen. Man hat die Verantwortung dafür übernommen, die Bedürfnisse des möglicherweise depressiven, alkohol- oder drogenabhängigen, unreflektierten, traumatisierten oder narzisstischen Elternteils zu befriedigen, damit sich dieser gut fühlt. Wenn man nicht schon als Kind lernt, Grenzen zu setzen, findet man sich als Erwachsener oft in Beziehungen mit ausbeuterischen oder narzisstischen Menschen wieder – in solchen fühlt man sich sicher und vertraut.

Ein Synonym für People Pleasing ist u.a. auch Co- Abhängigkeit. 

REAKTIVER MISSBRAUCH

Reaktiver Missbrauch findet immer dann statt, wenn Opfer von emotionaler oder körperlicher Gewalt selbst mit missbräuchlichem Verhalten reagieren. Die Täter bzw. Angreifer stacheln ihre Opfer dabei so lange an, bis diese trotz ihrer Bemühungen, die Ruhe zu bewahren, selbst Gewalt anwenden.

Genau das ist aber die Reaktion, welche die Täter bzw. Angreifer hervorrufen wollen. Denn sie können dadurch wie aus dem Nichts selbst die Opferrolle einnehmen und ihrem Gegenüber die Schuld in die Schuhe schieben.  

Vor allem Narzissten drängen ihre Opfer zu reaktivem Missbrauch. Dadurch können sie diese leichter gaslighten und ihre Wahrnehmung manipulieren.

SILENT TREATMENT

Silent Treatment leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet so viel wie „Schweigebehandlung“. Das Gegenüber bricht mitten im Gespräch die Kommunikation ab und fängt an, einen wie Luft zu behandeln.  Die Schweigebehandlung kann Stunden, Tage, Wochen und Monate andauern und den Angeschwiegenen schwer verletzen. Ein bisschen erinnert dieses Verhalten, an ein trotziges Kind, welches sich zurückzieht und schmollt. 

Mögliche Folgen sind:

  • Selbstzweifel
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Selbstanschuldigungen

Silent Treatment wird insbesondere von malignen Narzissten oft angewendet, um ihren schwachen Selbstwert zu kompensieren, die Gesprächssituation zu kontrollieren und ihren Kommunikationspartner zu manipulieren. Dieser versucht meist vergeblich, das Gespräch voranzubringen und das Problem zu lösen, wodurch er eine Abhängigkeit zum Narzissten entwickelt.

VICTIM BLAMING

Der Begriff Victim Blaming steht für die Schuldumkehr beziehungsweise Täter-Opfer-Umkehr. Er stammt aus den USA und beschreibt eine seit den 1970er-Jahren angewandte Verteidigungsstrategie in Vergewaltigungsprozessen. Vergewaltigungsopfern wird die Schuld an der Tat in die Schuhe geschoben. Sie würden sich doch nur so freizügig anziehen, weil sie es auch wollen.

(Dass diese Strategie menschenrechtsverachtend ist, versteht sich von selbst.)

Victim Blaming taucht auch in anderen Bereichen auf, etwa bei häuslicher Gewalt, Rassismus und eben bei narzisstischem Missbrauch. Nach Sam Vaknin suggerieren Narzissten Schuldgefühle bei ihrem Gegenüber, damit es ihre Vormachtstellung nicht infrage stellt.

WIEDERHOLUNGSZWANG

Der Begriff des Wiederholungszwangs geht auf Sigmund Freud zurück. Er beschreibt damit den schwer nachvollziehbaren Drang, unangenehme Erfahrungen (schmerzhafte Gedanken, Handlungen oder Situationen) zu reinszenieren. Aufgrund dieses Zwanges wiederholen viele beispielsweise schädigendes Suchtverhalten oder lassen sich immer wieder auf zerstörerische Beziehungen ein.

Der Wiederholungszwang ist in vielen Fällen Folge traumatischer Erfahrungen. Deshalb entwickeln vor allem Betroffene von narzisstischem Missbrauch eine Dauerbindung zu Narzissten und ziehen toxische Menschen in ihr Leben. Obwohl sie eigentlich wissen, dass diese ihnen nicht guttun. 

Bekannt dazu sind noch die Begriffe Traumabonding oder Stockholm- Syndrom.