Paarberatung bei toxischer beziehung
veränderungen sind immer möglich.
Es ist immer möglich etwas zu verändern. Auch eine toxische Beziehung kann noch zu einer glücklichen werden. Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg.
Toxisch oder einfach nur unglücklich?
Hast du das Gefühl, ihr führt eine toxische Beziehung? Hast du im Internet auf anderen Websiten gelesen, dass es sich dabei möglicherweise um Narzissmus oder Co-Abhängigkeit handelt? Sucht ihr eine gute Paarberatung?
Bezeichnet ihr euch beide schon gegenseitig als Narzissten? Oder labelt nur einer von euch beiden den anderen?
Fragst du dich auch, ob es noch andere Lösungen gibt, als nur die üblichen Maßnahmen, wie Trennung, „No- Contact“ oder „Grey Rock“?
Willst du liebevolle Beziehungsgestaltung lernen? Möchtest du gerne an eurer Beziehung arbeiten und diese vielleicht sogar retten? Vielleicht möchtest du auch einfach nur an deinen eigenen Beziehungsmustern arbeiten?
Oder seid ihr gar schon zu zweit soweit, und habt erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann, zwischen Euch?
Ihr liebt euch zwar, schafft es aber nicht diese „Liebe“ im Alltag zu leben?
Dann sollten wir uns vielleicht kennen lernen.
In meiner Paarberatung habe ich schon einigen Paaren helfen können ihrer Liebe noch eine Chance zu geben und glücklich zu werden.
Jeder hat die gleichen Bedürfnisse
Wir alle haben die gleichen Bedürfnisse. Jedoch ist jedes Bedürfnis unterschiedlich stark ausgeprägt. Alles was wir tun, ist „in diesem Moment“ unser bester Versuch, unsere Bedürfnisse zu erfüllen.
Marshal Rosenberg, der Begründer der gewaltfreien Kommunikation erklärte einen Beziehungskonflikt damit, dass es dabei immer um unerfüllte und teilweise nicht kommunizierte Bedürfnisse geht. Eine toxische Beziehung besteht also meistens aus einem Ungleichgewicht von Geben und Nehmen.
Der eine will sich abgrenzen und der andere kann das nicht akzeptieren. Der eine hat eine andere Meinung, die der andere absolut nicht teilt. Der eine hat Wünsche, die der andere nicht erfüllen will.
Dazu gibt es eine ganze Bankbreite an Unterschieden, die oft als Angriff bewertet werden oder als Missachtung, weil einer von beiden sich nicht ausreichend gesehen fühlt und dem anderen deswegen Vorwürfe macht.
Küchenpsychologische Modediagnose „Narzisst“ wegen unerfüllter Bedürfnisse
Auf vielen anderen Websiten im Internet wird propagiert, der andere ist deswegen ein „böser“ Narzisst, oder sie ist eine verdeckte Narzisstin, weil er/sie Ding tut, die einen verletzten. Weil er/sie Dinge tut, die man selber nicht haben will. Weil er/sie sich auf eine Art und Weise verhält, die als „krankhaft“ oder „narzisstisch“ gelten.
„Und überhaupt ist der andere NULL empathisch und will immer nur recht haben. Mein Partner ist egoistisch, denkt nur an sich und was ich will, ist meist nicht wichtig. Wir müssen also eine toxische Beziehung führen“.
Ich persönliche halte eine Paarberatung immer für eine gute Möglichkeit sich nochmal neu zu begegnen.
Die meisten von uns haben oft keinen leichten Zugang zu ihren Bedürfnissen. Oftmals liegt das daran, weil wir als Kind von unseren Mitmenschen, insbesondere den Eltern nicht wahrgenommen und bestätigt worden sind. Wir wurden vielleicht materiell verwöhnt, aber emotional oft vernachlässigt.
Somit haben viele von uns den Eindruck erhalten, dass sie emotionale Bedürfnisse nicht haben dürfen. Viel mehr haben viele von uns gelernt, sich anzupassen bzw. unterzuordnen.
Verliebtheit macht blind
In einigen Fällen ist das tatsächlich so. Mindestens einer von beiden ist ein Narzisst und bloß verliebt. Der andere ist dann entweder „gefühlt“ ein Opfer, ein Co-Narzisst oder ein sogenannter People Pleaser, der sich fragt, was er tun muss, damit der andere endlich wieder „lieb“ mit einem ist. So wie es am Anfang der Verbindung einmal war.
Am Anfang war man nämlich auch noch verliebt und hat den anderen ganz großartig gefunden. Der Traum von einer idealen Beziehung lebte. Ob der andere der ideale Beziehungspartner ist, weiß man da noch nicht, aber hoffen darf man das ja. Denn das Gefühl der Verliebtheit ist so schön. Und es macht blind.
Und dennoch gibt es wohl einige Parameter, die auf eine toxische Beziehung hinweisen.
Die Folgen einer toxischen Beziehung
Emotionaler Missbrauch und Psychische Gewalt in Partnerschaften hinterlässt oft Spuren, die für Außenstehende gar nicht zu erkennen sind. Man spricht auch von unsichtbaren blauen Flecken. Des weiteren zeigen sich häufig:
- Ängste
- Unsicherheit
- Traurigkeit
- Wertlosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Appetitverlust
- Gefühle der Minderwertigkeit
- Schuldgefühle
- Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Ohnmachtsgefühle
- Misstrauen in die eigene Wahrnehmung
Und trotzdem kann eine Paarberatung noch erfolgreich verlaufen, wenn beide gewillt sich an sich zu arbeiten.
Toxische beziehung, narzisstische kollusion, traumabonding – Begriffserklärung
Die Narzisstische Kollusion
Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, sich kennen lernen und verlieben, kommt es zu einem Zusammenprall zweier unterschiedlicher Familienkulturen.
Der Schweizer Psychiater und systemische Therapeut Jürg Willi prägte diesen Zusammenprall mit dem Begriff der „Kollusion“.
Narzisstisch wird diese Kollusion dann, wenn beide Partner sich gegenseitig benutzen, ihre jeweiligen Bedürfnisse zu erfüllen.
Einer von beiden operiert dabei als offener Narzisst, grandios und selbsterhöhend, während der andere sich diesem anpasst und verdeckt auftritt – bevorzugt devot und sich über die Opferrolle definierend.
Toxische Beziehung
Der Begriff toxisch heißt übersetzt „giftig“. Eine Toxische Beziehung ist also eine giftige Beziehung. Eine Beziehung mit einer vergifteten Atmosphäre. Eine Beziehung, in der die Chemie nicht stimmt. Nicht dieselbe Wellenlänge, eine Beziehung die nicht auf Augenhöhe stattfindet.
In einer toxischen Beziehung, treffen sich zwei bedürftige Menschen, die „zuviel“ vom anderen erwarten. Zwei Menschen, die sich Respekt und Liebe vom anderen wünschen, und sich gegenseitig Vorwürfe machen und gleichzeitig unterstellen, der andere würden einen nicht respektieren oder genug lieben weil er einem nicht zuhört, nicht rechtgibt und nur an einem rumnörgelt.
Traumabonding
Traumabonding heißt auf deutsch traumatische Bindung. Das heißt, zwei traumatisierte Menschen treffen aufeinander und gehen eine Beziehung miteinander ein.
Beide sind verwundet und hoffen, dass der andere einen heilen kann.
Beide wiederholen häufig die Erfahrungen, die sie bereits in ihrer Kindheit gemacht haben.
In der Regel treffen dabei dann zwei Co- Abhängige Menschen aufeinander, wovon einer gewöhnt ist mehr zu geben. In Fachkreisen wird von 3 Formen der Co- Abhängigkeit gesprochen.
1. Angst vorm Verlassenwerden
2. Angst davor die Kontrolle zu verlieren
3. verdeckter Narzissmus
Kritik und Schuldzuweisung
Mindestens einer von beiden nörgelt immer am anderen herum, klagt ihn an oder wertet ihn ab.
Mindestens einer von beiden weist dem anderen die Schuld zu, was aber auch beidseitig der Fall sein kann.
Im Ergebnis reagiert mindestens einer von beiden sehr gekränkt und droht mit Trennung.
Mauern/Rückzug/Gleichgültigkeit
die 5 apokalyptischen reiter
Glückliche Paare streiten zwar auch, und manchmal sogar sehr heftig, jedoch versuchen sie nicht den Partner zu ihren Gunsten zu verändern. Sie vermeiden im Umgang die sogenannten fünf apokalyptischen Reiter und brauchen keine Paarberatung in der Regel.
Die 5 Apokalyptischen Reiter nach John Gottman, sind Verhaltensweisen in Streitgesprächen und Diskussionen,
die dazu führen, dass die Beziehungsqualität darunter leidet, beide Partner unzufrieden werden und am Ende schlimmstenfalls eine wirklich toxische Beziehung entsteht.
Sie werden unterteilt in: Kritik und Schuldzuweisung, Abwehr & Verteidigung, Verachtung, Mauer & Gleichgültigkeit und Machtdemonstration, welches wir alle auch als narzisstisches Verhalten kennen. Wobei man schon sagen muss, dass vermutlich alle 5 apokalyptischen Reiter als krankhaft narzisstisch, toxisch oder Folge von Trauma gelten.
Extreme Narzissten neigen zusätzlich dazu sich nicht für Fehler zu entschuldigen.
Verachtung und Spott
Abwehr und Verteidigung
Mindestens einer von beiden ist weder bereit einzulenken, noch bereit einen Kompromiss einzugehen
Im Ergebnis artet der Konflikt in einen Rechtfertigungskampf aus. Beide wollen Recht haben und nicht von ihrem Standpunkt abrücken.
Machtdemonstration/Narzissmus
Mindestens einer von beiden versucht seine Stärken auszuspielen und den anderen zu schwächen. Mindestens einer von beiden versucht den anderen klein zu halten und sich selbst dabei größer zu machen. Im Ergebnis entsteht ein Ungleichgewicht oder eine emotionale Abhängigkeit mit einem verdeckten und einem offenen Narzissten.
Wie entsteht eine toxische beziehung?
Aber nicht nur die übertragenen Introjekte (Glaubenssätze) unserer Vorfahren haben einen Anteil an vielen toxischen Beziehungen, sondern auch die aktuellen Geschehnisse tragen ihren Teil dazu bei. Seit dem es das Internet gibt, hat sich die Zahl aller unglücklichen Beziehungen verdoppelt. Man spricht gar von der Generation „Beziehungsunfähig“.
Grund dafür ist, dass der Mensch eigentlich nicht für die digitale Welt gemacht ist und ein analoges Wesen ist. Wir haben nicht gelernt auf diese Art zu kommunizieren. Viele von uns sind immer noch überfordert mit dem „technischen Fortschritt“.
Überforderung führt zu Stress. Stress ist toxisch, für jeden Einzelnen und somit auch für die Beziehung.
Der ärger- Kreis-Lauf
Unterschiede sind auch Chancen – man muss nur darüber reden.
Wenn man nicht darüber redet, gibt es reichlich Konfliktpotential. Irgendwann hat sich sooo viel angestaut, dass die Atmosphäre gar nicht anders kann, als zu vergiften.
Der Ärger-Kreislauf ist ein bekanntes Phänomen aus der Paarberatung. Sämtliche Beziehungsratgeber bilden dieses Beispiel ab.
Sie meckert, er zieht sich zurück.
Sie sagt, sie meckert, weil er sich zurück zieht (bzw. ihr nicht zuhört)
Er sagt, er zieht sich zurück oder hört ihr nicht zu, weil sie meckert.
Sie sagt, sie hört erst auf zu meckern, wenn er anfängt auf sie einzugehen.
Beide wollen Verständnis für ihr jeweiliges Bedürfnis haben. Aber keiner von beiden ist bereit, den ersten Schritt zu gehen.
Beide fühlen sich unverstanden. Beide bezeichnen sich gegenseitig als Narzisst, Borderliner oder mit anderweitigen Begriffen.