Überforderte manipulative Eltern: 7 Tipps für einen guten Umgang mit deinen Kindern

Überforderte manipulative Eltern: 7 Tipps für einen guten Umgang mit deinen Kindern

Als Eltern wollen wir immer unser Bestes geben. Davon bin ich nach jahrelanger Arbeit in der Beratung immer noch überzeugt. Manchmal jedoch kommt es dazu, dass Elternteile sich während oder nach Ende der Partnerschaft beginnen gegenseitig schaden zu wollen. Schnell werden liebevolle Eltern plötzlich manipulative Eltern. Das können kleine Unwahrheiten sein, Abwertungen oder (un)bewusster emotionaler Missbrauch auf dem Rücken des Kindes.

Manipulative Eltern

Erziehungsfragen von Eltern – jeder sieht es anders

Als erstes möchte ich eins loswerden: Manipulative Eltern unterstellen sich meistens gegenseitig manipulativ zu sein. Weil auch das eigene Kind mitbekommt, dass die Eltern sich uneinig sind, verhält sich das Kind dann irgendwann selbst manipulativ.

Aber genau das bekommen die meisten Eltern nicht mit. Stattdessen unterstellen sie dem anderen, das Kind zu manipulieren und manipulieren das Kind dann selbst, sozusagen als Schutz, weil man ja glaubt, dass der andere dies tut und das Kind sich deswegen so „komisch“ verhält.

Manchmal reicht schon die Tatsache aus, dass ein Elternteil andere Auffassungen in Erziehungsfragen hat und dieses nun gegen das andere Elternteil verwendet. Alle diese Umstände führen dazu, dass Kinder oft in einer Spirale der Solidaritätsversuche stark verunsichert sind. Die Folge können Rückzugstendenzen, Meideverhalten, Aggression oder psychische Auffälligkeiten sein, die langfristig der Entwicklung schaden.

Manipulative Eltern sind unbewusst überfordert und meistens auch traumatisiert

Willkommen im 21. Jahrhundert. Wir leben immer noch in der Nachkriegsgeneration. Johanna Harrer sei Dank. Geprägt durch den zweiten Weltkrieg wurden gewisse Traumata weitergegeben, über die Gene und über die späteren Beziehungen – Generationsübergreifend.

Die meisten Menschen sind also unbewusst überfordert und meistens auch traumatisiert. Traumatisierte Menschen haben jeweils ihren eigenen Film, d.h. ihre Vorstellungen wie etwas zu sein hat und auch wie die Kindeserziehung zu laufen hat, manchmal kopiert man damit sogar den Erziehungsstil der eigenen manipulativen Eltern.

Geprägt durch die eigene Kindheit, wurden Glaubenssätze übernommen, die viele Betroffene nun in ihren Beziehungen ausleben und auch auf ihre Kinder übertragen. So ticken also manipulative Eltern: Nicht weil sie absichtlich böse sind, sondern weil sie wirklich so denken. Einer der Gründe, warum ich mich in meiner Arbeit als Coach, auch auf Narzissten vor Gericht spezialisiert habe. Denn mindestens ein Elternteil wacht irgendwann auf und sucht sich Hilfe.

Was ist eigentlich Manipulation?

Ich stelle die Grundsatzfrage. Nicht weil ich sie manipulieren möchte, sondern weil ich es kann. Meine Eltern waren selbst hochgradig manipulativ, aber auch traumatisiert. Sie haben mich versucht zu beeinflussen wo es nur ging. Schuldsuggestion, mich permanent unter Druck setzen, mich bei Fehlern zu bestrafen, meine Hobbys und Freunde abwerten – ja das konnte meine Mutter gut. Insbesondere dann, wenn ihre Argumentationskette nicht fruchtete. Ich hatte meinen eigenen Kopf.

Und sie war gut darin Außenstehende dazu zu bringen, zu glauben, dass ich der Kranke sei. Bei meinem Vater gelang ihr dies übrigens sehr erfolgreich, denn der ließ sich scheiden. Er ertrug ihr Verhalten mir gegenüber nicht. Sie tat dies, weil sie wie sie mal in einer Familientherapiestunde sagte, aus Angst, eine schlechte Mutter zu sein. Sie konnte deswegen nicht loslassen und mischte sich überall ein. Wirklich zuhören und auf mich eingehen konnte sie nicht wirklich. Angst verhindert eben Empathie!

Manipulative Mutter

Manipulation heißt aber eigentlich Einflussnahme. Wir beeinflussen uns gegenseitig, jeden Tag, ständig. Wir übernehmen die Meinung anderer. Wir verändern Einstellungen. Wir gucken Werbung und kaufen allerlei Zeugs, egal ob wir es brauchen oder nicht. Wir wundern uns darüber, dass unsere Kinder uns nachahmen. Da haben wir unsere Kinder ganz schön manipuliert, bzw. waren einfach nur ein schlechtes Vorbild.

Emotionale Manipulation in Elternkindbeziehungen erkennen

Manipulative Eltern geben Geld aus für Bildung, engagieren Nachhilfelehrer nur damit ihre Kinder einen guten Abschluss haben. Sie geben aber häufig kein Geld aus für eine Weiterbildung: „Was macht gute Eltern aus?“ Oder „Wie geht Empathie?“

Manipuative Eltern mischen sich oft ungefragt ein. Der Computer wird manipuliert, so dass das Kind, keinen Scheiß angucken kann. Auch das Handy wird gerne bearbeitet – manchmal werden sogar verbotenerweise SMS und Whatsappverläufe gelesen oder Nachrichten verschickt, bevorzugt übrigens von rachsüchtigen Ex- Partnern, an das andere Elternteil.

Als Kind ist man dem Verhalten natürlich schutzlos ausgesetzt. Kindern fehlt eine Referenz. Die einzige Refrenz die sie haben, sind ihre Eltern, denen sie sich oft anpassen und manchmal auch blind vertrauen.

Manipulative Eltern begehen also emotionalen Missbrauch und das relativ oft, weil sie selbst verunsichert sind und vollkommen überfordert. Kinder können schon durchaus herausfordernd sein, mit all ihren Besonderheiten, genauso wie Ex- Partner oder Partnerinnen.

Merkmale woran du erkennst, dass dein Kind manipuliert wurde

Eltern können auf verschiedene Arten ihre Kinder beeinflussen, damit diese so funktionieren, wie es ihnen gerade am besten passt. Insbesondere in Scheidungskriegen wird gern auf dem Rücken des Kindes so mancher Machtkampf geführt. Und auch vorm Kind selber machen viele Elternteile nicht Halt.

Insbesondere manipulieren sie ihre Kinder dadurch, dass sie Geschichten über die Kindsmutter oder den Kindsvater erzählen, und sich selbst als treusorgendes Elternteil darstellen. „Dein Papa interessiert sich nicht für dich, aber ich bin immer für dich da“, oder „Deine Mutter ist krank, glaub ihr kein Wort!“ sind Aussagen, mit denen ich bereits in meiner Arbeit konfrontiert wurde. Extreme emotionale Manipulationen werden als Gaslighting bezeichnet.

Ansonsten erkennst du es bei deinem Kind selbst bei folgenden Anzeichen:

  • Schuldumkehr – Dein Kind zieht sich zurück oder entschuldigt sich mehrfach, bzw. rechtfertigt sich
  • Self- Gaslighting – Deine Tochter oder dein Sohn, traut seiner Wahrnehmung nicht mehr oder zweifelt an sich selbst
  • Emotionen werden entkräftet: Dein Kind unterdrückt seine Gefühle oder zeigt sich auffallend zurückhaltend
  • Dein Kind fängt schnell an zu weinen, bei Fehlern: Insbesondere wenn Elternteile schnell zu Strafen neigen oder selbst das Opfer spielen, durch theatralic, entwickelt das Kind eine extreme Angst vor Fehlern
  • Drohung von Liebesentzug: Dein Kind will auf einmal nicht mehr zu dir oder es steckt seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück

Überforderte Manipulative Eltern: 7 Tipps für einen liebevollen Umgang mit den Kindern

Ich möchte Sie als überforderte und daher manipulative Eltern ermuntern sich die 7 Tipps zu Herzen zu nehmen und ihr Kind niemals mit seinen Sorgen und Herausforderungen alleine zu lassen. Denn sonst erschaffen sie selbst Menschen, die später zu manipulativen Eltern werden.

Tipp 1 – PartnerIn konfrontieren

Damit sie nicht als manipulative Eltern agieren, suchen Sie das Gespräch mit ihrem Partner oder Ihrer PartnerIn und versuchen Sie so Druck vom Kind zu nehmen. Thematisieren Sie offen die Punkte die Ihnen auffallen und formulieren Sie diese als klare Wünsche für den gemeinsamen Umgang. Versuchen Sie thematisch eine Gemeinsamkeit herzustellen, die am Wohle des gemeinsamen Kindes und nicht an den Bedürfnissen der Elternteile orientiert ist.

Tipp 2 – Rahmen setzen

Schaffen Sie regelmäßig einen Rahmen in dem sich ihr Kind öffnen kann. Das kann ein gemeinsames Abendbrot sein, oder ein Ritual beim ins Bett gehen. Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre in der sich Ihr Kind zeigen darf. Geben Sie viel Raum für Emotionen und versuchen Sie zuzuhören statt aktiv auf Ihr Kind im Gespräch einzuwirken. Das stärkt eine vertrauensvolle Beziehung.

Rituale mit Kind, Regelmäßige Zeitfenster mit Kind, für das Kind Routinen einbinden, manipulative Eltern ändern
Kinder brauchen Routinen, die sie als Erwachsener einhalten müssen

Tipp 3 – Vertrauen fördern

Kinder öffnen sich dann gerne, wenn Sie keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben. Sorgen Sie daher dafür, dass kleine Verfehlungen Ihrer eigenen Erziehungsvorstellung nicht gleich sanktioniert werden müssen. Das stärkt unmittelbar das Vertrauen Ihres Kindes in die Beziehung zu Ihnen.

Tipp 4 – Gefühle zulassen

Gefühle sind die Sprache unserer Seele. Wenn also die Seele Ihres Kindes zu Ihnen spricht, dann versuchen Sie sich zeit dafür zu nehmen und diesen Gefühlen auch Raum zu geben. „Da musst du doch nicht gleich heulen“ oder „Jetzt stell dich doch nicht so an“ sind Sprüche, die in Ihrem Haus ab heute aussterben dürfen.

Zeit für Kinder, Zeit für gefühle Kinder,
Kinder brauchen Vertrauen, Verständnis und Eltern die ihm zuhören

Tipp 5 – Selbstwert stärken

Viele Kinder beziehen Konflikte zwischen den Eltern auf sich selbst und halten sich selbst für das Problem. Leider wirkt sich das sehr häufig auf ihren Selbstwert aus. Sie können ihren Kindern aber dabei helfen ihren Selbstwert zu stabilisieren, indem Sie viele Möglichkeiten schaffen, in denen sich Ihr Kind als wertvoll erleben kann. Das können Hobbys, Sportarten, Hilfe beim Nachbarn oder viele andere Alltagsmomente sein. Sie kennen Ihr Kind am besten. Schauen Sie darauf, was ihr Kind gut kann und stärken Sie es darin.

Tipp 6 – Enge Absprachen treffen

Vor allem in getrennten Partnerschaften hilft es häufig sehr, wenn enge Vereinbarungen getroffen werden zum Umgang mit den Kindern. Das mindert die Gefahr, dass Eltern unehrlich miteinander umgehen und sich gegenseitig schaden wollen.

Tipp 7 – Sich Hilfe holen

Last but not least kann man sagen, dass es nie so einfach wie heute war sich Hilfe zu holen. Ob öffentliche Beratungsstellen oder private Coaches, zögern Sie nicht bei Überforderung Hilfe anzunehmen. Vielleicht kostet es Sie etwas Überwindung oder Geld – vielleicht haben sie Angst, als manipulative Eltern dazustehen – aber Sie können sich ja mal fragen was es Sie kosten würde, wenn Sie ihr Problem nicht gelöst bekommen. Vielleicht ist der Preis für Sie persönlich dann viel höher.

Schreiben Sie mir gerne über das Kontaktformular eine Nachricht.

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